ADRIENNE MARTINE-BARNES

 

Namengebung

 

Fürstin Schwarzdorn bewegte sich unruhig, stieg widerwillig aus den Tiefen ihres Schlafes empor. Sie fühlte, dass jemand in ihrem Gemach war und vor ihren Bettvorhängen stand, hörte aber keinen Laut, weder ein Atemgeräusch noch das Rascheln von Stoff. Sie runzelte die Stirn, glättete sie aber gleich wieder … sie durfte ja doch ihre berühmte Schönheit nicht ruinieren – nicht einmal für einen kurzen Augenblick … Das war bestimmt eine der Zofen. Aber hatte sie nicht Anweisung gegeben, nicht gestört zu werden? Niemand würde es wagen, ihren Zorn und ihre Ungnade auf sich zu ziehen … oder?

Langsam und ungern hob sie die Lider, ein wenig nur, sodass ihre dichten schwarzen Wimpern noch ihre Augen beschatteten. Sie hatte wunderschöne Wimpern – das sagten alle. Alles an ihr war schön, war wieder schön, nun, da sie von dem Kind entbunden und nicht mehr dick und unförmig war. Oh, wie sie es gehasst hatte, schwanger und gezwungen zu sein, diesen Fremdling all diese Monate in ihrem Bauch zu ertragen … Jeden Tag hatte sie unter Übelkeit zu leiden gehabt und war, während ihr Bauch immer mehr wuchs, immer weniger und weniger geworden. Aber das war nun vorüber und das Kind da – ein Mädchen, wie sie schon in dem grässlichen Moment der Empfängnis gewusst hatte. Ein Mädchen, das ihr den Platz streitig machen und ihr Rang und Macht nehmen würde, wenn sie es nicht verhinderte. Aber sie würde es verhindern. Ja, das wusste sie, die Fürstin Schwarzdorn, ganz genau!

Die Hebamme hatte ihr das gewaschene und in reinstes Linnen gehüllte Neugeborene gereicht, aber sie hatte es, trotz des fast übermächtigen Drangs, es fest an ihre Brust zu drücken, zurückgestoßen. Sie hatte es nur einmal angesehen, aber das hatte genügt … Das Kind hatte ihr schwarzes Haar, ihre milchweiße Haut. Seine rosa Händchen, so vollkommen wie winzige Sterne, hatte es über der Decke geballt und sie, seine Mutter, mit klaren Augen, wissenden Augen angesehen, als ob es die Wut und Feindseligkeit der Frau, die es so widerstrebend hielt, gespürt hätte. Wie konnte ein so kleines Kindchen überhaupt etwas wissen?

Fürstin Schwarzdorn stützte sich auf ihre Kissen auf und dachte, obwohl sie es doch am liebsten für immer vergessen hätte, an diese Schinderei der Geburt und auch, wie hässlich und grässlich alles gewesen war. Sie war in Schweiß gebadet gewesen, schweißnass auch ihr schönes Haar, wie an den Kopf geklebt, und die Fingernägel hatten ihr in die Handflächen geschnitten. Es hatte nach Blut, Kot und Urin gestunken, und sie hatte geschrien und geschrien. Merkwürdig, selbst jetzt schmerzte ihr die Kehle noch, und dabei war das ja Tage her. Noch nie in ihrem Leben hatte sie solch widerliche Laute von sich gegeben! Dass eine Entbindung eine so miese, scheußliche Angelegenheit sei, das hatte ihr niemand gesagt … Nein, sie hatten alle immer bloß von den süßen Kleinen, von dem Glück, ein Kind an seiner Brust zu haben, und von allerlei anderem Unsinn geschwärmt.

Hannah, die alte Hebamme, hatte das Kind genommen, da sie es beiseite schob, und sie dann nur stumm angeblickt, das ganze runzlige Gesicht ein einziger Tadel. Ach, hätte sie der Frau doch vor vielen Jahren den Laufpass gegeben! Die hatte schon sie, die Fürstin Schwarzdorn, und alle übrigen Kinder ihrer Mutter zur Welt gebracht. Beinahe siebzig Jahre lang hatte sie kleine Kinder auf die Welt geholt – Hunderte quäkender, schreiender Bälger! Aber keines davon war so schön gewesen wie die jetzige Fürstin Schwarzdorn, keines auch so für die Magischen Künste begabt.

Das war alles seine Schuld … Wenn er nur nicht so schön, so wohlgestalt, bezaubernd, hinreißend wäre, wäre sie wohl nie in diese Lage gekommen. Sie wollte ihm böse sein, wollte ihn verwünschen, ihren geliebten Wrolf, der einen so unpassenden Namen hatte, war er doch eher eine geschmeidige Felide denn von der Gattung Canis … aber es ging nicht, sie konnte ihm nicht zürnen, nein. Allein der Gedanke an ihn ließ sie schon lächeln, schwach werden vor Begierde und Sehnsucht … Wrolf, Wrolf Steingrim, er hatte geschafft, was bis zum dreißigsten Jahre ihres Lebens kein anderer Mann geschafft hatte … sie zu verführen.

Natürlich hatte sie gewusst, welches Risiko sie einging, als sie in der gewissen Nacht mit ihm schlief. Sie hatte früher schon bei ihm gelegen, schon viele Male, aber noch nie beim neuen Mond, in ihrer fruchtbaren Zeit. Aber sie war sich so sicher gewesen, falls nötig abtreiben zu können. Das hatte sie ja schon einmal getan, als sie noch jung und unerfahren gewesen und schwanger geworden war. Ihre Magie konnte doch jedes Problem lösen! So heiß vor Lust war sie gewesen, aber dafür hatte sie sich dann neun Monate Elend und Übelkeit eingehandelt.

Die Fürstin Schwarzdorn konnte sich noch an jenen Augenblick der Empfängnis erinnern, sogar so genau, als ob er nur einen Moment und nicht etwa den Großteil eines Jahres zurückläge. Da hatte sie sich, im Nachhall ihres Vergnügens, mit wohlig matten Gliedern und schier leerem Sinn gerekelt. Wrolf hatte in tiefem Schlummer neben ihr gelegen, völlig erschöpft von dieser leidenschaftlichen Begegnung. Er war ein angenehmer Schläfer, der nie schnarchte oder sabberte oder sonst etwas tat, was sie an ihren früheren Geliebten gestört hatte – er war, kurz gesagt, so vollkommen und perfekt wie sie selbst.

Dann hatte sie einen kleinen Pieks gespürt, so einen feinen Schmerz im Bauche, als ob ihr eine heiße Nadel ins Fleisch gedrungen wäre. Nur eine Sekunde hatte es gewährt, aber ihr war klar gewesen, dass sie da ein Kind empfangen hatte. Und sie hatte auch sogleich gewusst, dass es ein Mädchen war, ein Wesen also, das ihre gesamte Stellung bedrohte.

Eine schreckliche Erkenntnis war das gewesen, wirklich ganz furchtbar. Die Fürstin erinnerte sich nur zu genau, wie ihr der Zorn heiß durch die Adern geschossen war. Wut auf Wrolf, auf sich selbst, weil sie so dumm und so schwach gewesen war! Sie war Fürstin Schwarzdorn, und sie hatte bis dahin noch nie einen Augenblick der Schwäche gekannt …

Sie hatte sogleich den Entschluss gefasst, diesen Lebensfunken in sich auszulöschen, all ihre magischen Talente, die Frucht lebenslangen Studierens, dagegen einzusetzen. Sie würde ihre Stellung nicht aufgeben! Und sie ignorierte die Regungen des Gewissens, das klare Wissen darum, dass ihr Vorhaben und Tun nur falsch und sündhaft sei. Ja, sollten doch andere Frauen, willensschwache, verachtenswürdige Weiber … Töchter haben, die ihnen ihre ganze Schönheit nahmen, sich ihrer Kunst und Position bemächtigten. Sie nicht, sie war immerhin Fürstin Schwarzdorn!

Es war ja so einfach, wirklich! Man musste das winzige Wesen nur daran hindern sich einzunisten, bloß verhindern, dass es eine nährende Bleibe fände. Es war ohne Belang, und niemand würde jemals davon erfahren. Jede halb gebildete Heckenhexe könnte und würde das vermutlich tun. Von Hexen – ob »Hecke« oder nicht – hatte Fürstin Schwarzdorn keine hohe Meinung … Amateurinnen! Die mit ihrem Gelaber über die Heiligkeit des Lebens, die Segnungen der Mutterschaft – das war ja blanker Unsinn. Ständig erzählten sie davon, wie sehr sie sich eine Tochter wünschten – und taten dann, als ob sie nicht wüssten, dass die Geburt eines Mädchens ihr Talent und Können schnell schwinden und vergehen ließ.

Aber diesmal ließ ihre Willenskraft sie im Stich, versagten ihre eigenen Künste ihr den Dienst: Der Lebensfunke erlosch nicht, wie oft und fest sie es auch befahl. Nein, er schien sogar zu wachsen, zum Flämmchen zu werden, zur Glut in ihrem Bauch. Was sie auch tat und unternahm, es half alles nichts … und so wuchsen die Wut und Angst. Einmal musste sie Wein und Austern wieder von sich geben, und der Geschmack davon, gemischt mit dem von Galle, blieb ihr auf der Zunge haften, wie sehr sie sich auch den Mund mit süßer Minze reinigte, und blieb ihr während all der Monate, die darauf folgten. Ja, selbst heute noch hatte sie diesen üblen Geschmack von Erbrochenem im Mund, und so verzog sie jetzt unbehaglich, angeekelt die Lippen. Sollte sie den nie mehr loswerden?

Und bald danach hatten dann die Träume begonnen. Wenn sie zu schlafen versuchte, sah sie immer ein Gesicht vor sich, ein winziges, wohlgeformtes Gesicht mit allwissenden Augen, die starr auf sie herunterblickten. Sie hatte es mit einem Absud von nachtblühendem Jasmin in warmem Wein probiert, auch mit Mohnöl. Aber nichts hatte geholfen, sie von diesem strengen Blick befreit und erlöst, und nichts auch war lange genug in ihrem Magen geblieben, nichts außer Milch und Haferschleim.

Sie hätte ihre Albträume ja vielleicht verscheuchen können, wenn diese wissenden Augen nicht gewesen wären. Grau waren sie, fast silbrig, die Augen einer Monddorn, der seltensten, eigentümlichsten Spezies des Magischen. Sie war immer wieder zitternd, ganz von einem ekligen Schweiß nass, aus dem Schlaf aufgefahren und hatte gar den geliebten Wrolf aus ihrem Bett verbannt, damit er sie nicht in dieser Verfassung sah, und hatte, wütend und verängstigt, allein geschlafen. Das hatte ihre Laune nicht verbessert und die ihrer Zofen und Diener auch nicht. Sie hatte nicht einmal die Kraft gehabt, sie zu züchtigen, und sei es auch nur, um ihre Wut auszudrücken und herauszulassen.

In sieben Generationen war doch keine Monddorn mehr zur Welt gekommen, und die Fürstin sah einfach nicht ein, dass wieder eine geboren werden sollte. Und wenn schon, dann einem ihrer Brüder, Silberdorn oder Sonnenpfeil! Ja, sie hatte all diese alten, vermodernden Folianten studiert, die das Skriptorium, die Bibliothek der festen Dornburg füllten, und kannte darum die Geschichte derer von Dorn so gut wie all ihre Zauber und Magien.

Da waren die Rotdorns, gewalttätig und kriegerisch, und die Blaudorns, gelassen und heiter. Zudem haufenweise Sonn- und Silberdorns, ein lustiges, aber nicht gerade bemerkenswertes Völkchen. Endlich diese Monddorns – von ganz anderer Art und mit einer merkwürdigen Spezies von Magie im Blut, die großen Wandel ankündigte … Fürstin Schwarzdorn hatte noch nie viel für Veränderungen übrig gehabt, denn die Dorns der diversen Spielarten hielten hier seit Generationen die Macht fest in den Händen. Und sie mochte die Verhältnisse, wie sie waren – mit ihr selbst im Mittelpunkt des Interesses –, und würde es nicht zulassen, dass solch ein kleiner Dergel die natürliche Ordnung der Dinge störte.

Das Schlimmste daran war, dass sie, mit ihrer Torheit, selbst Schuld daran hatte. Natürlich hatte sie gewusst, wie riskant es ist, beim neuen Mond – und vor allem bei Nebelmond – mit einem Mann zu schlafen. Aber sie war zu arrogant gewesen, um außer ihren eigenen Gelüsten etwas anderes zu beachten – so wie ihre Mutter es ihr oft vorgehalten hatte. Nein, sie war nicht eigensinnig, wie diese alte Fürstin Graudorn manchmal behauptet hatte. Sie wusste nur besser als alle anderen, was richtig und was passend war. Wie hätte es auch anders sein können? War sie nicht die beste Schwarzdornseherin seit der fast schon legendären Kornelia? Nein, vielleicht sogar noch besser als sie, deren Taten und Kunst all diese Erzähler im Laufe der Jahrhunderte ja bestimmt überhöht und übertrieben dargestellt hatten. Dass ein schlichtes Kind all das beenden sollte, war einfach ein unerträglicher Gedanke!

Die Legenden von Kornelia hatten sie in ihrer Kindheit ganz fasziniert und mit dem Ehrgeiz erfüllt, ihre berühmte Ahnin dereinst in sämtlichen magischen Künsten zu übertreffen. Sie hatte ihre beträchtliche Energie, ihre Kraft auf dieses Ziel verwandt, hatte dafür Ruhm und Macht geerntet. Sie war tief in diese Materie eingedrungen, hatte sich die esoterischsten Zweige ihrer Kunst angeeignet und war doch ganz ruhelos und unzufrieden geblieben. Erst als Wrolf Steingrim aufgetaucht war, Wrolf, mit seinem goldenen Haar, das so im Kerzenlicht glänzte, und mit jenem lieben Lächeln, das ihr Herz so froh machte, war diese Ruhelosigkeit geschwunden. Aber sieh doch an, wo dich das hingebracht hat!

Nun machte die Fürstin einen Schmollmund und versuchte, die dichten Vorhänge, die ihr Bett umgaben, mit den Blicken zu durchdringen. Vergebens. Aber dass in ihrem Raum, wo niemand hätte sein sollen, jemand weilte, ein stummer Eindringling, eine lautlose Präsenz, war noch immer zu spüren. »Fort mit dir!«, rief sie denn ärgerlich.

»Es ist der siebte Tag«, ließ sich jetzt eine ihr unbekannte Stimme vernehmen, »Es ist Zeit!«

Der siebte Tag! Hatte sie denn so lange geschlafen? Fürstin Schwarzdorn schwoll das Herz vor Freude! So würde sie ihren Platz behalten können. Die Lösung hatte all die Zeit vor ihr gelegen – so einfach, wirklich. Und wäre sie selbst nicht so furchtbar schlau gewesen, hätte sie das doch so Naheliegende schon früher gesehen … Nein, sie brauchte das Mädchen nicht zu töten, sie musste ihm nur den Namen verweigern.

Denn ohne einen Namen, den die Mutter ihm geben musste, würde es jetzt rasch dahinschwinden und in den ersten Stunden des achten Tages sterben. Sie musste also bloß bis Monduntergang stumm bleiben, dann wäre es schon vollbracht. Und sie würde ihre Schönheit und Macht behalten – niemand könnte sie ihr je wieder einmal streitig machen. Und die kleine Räuberin wäre für immer dahin …

Doch die Fürstin empfand außer Triumph auch einen Hauch von Furcht. Es würde Klatsch geben – die Dienerinnen und Diener tratschten doch immer über die Herrschaft, gleichgültig, wie oft man sie züchtigte … Die alte Hannah würde es auf jeden Fall erfahren. Sicher war sie auch diejenige, die nun vor ihrem Bett wartete, denn wer sonst im Hause würde es wagen, ungebeten bei ihr einzutreten?! Nun, Hannah war alt, und Alte konnte man zum Schweigen bringen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sie sich eines Störenfrieds entledigte – und wohl auch nicht das letzte Mal. Dessen war ihre Mutter kurz vor ihrem Tod noch inne geworden.

Und plötzlich fröstelte es die Fürstin am ganzen Leibe: Es war ein Fehler gewesen, an die Mutter zu denken, denn dabei kam ihr ihre Weissagung in den Sinn, die letzten Worte, die sie, um Atem ringend, mit blau angelaufenem Gesicht und weit aus dem knochigen Kopf tretenden Augen, gehaucht hatte: »Deine Tochter wird …«

Das war alles, was sie noch gesagt hatte, ehe sie, kalt und tot, in ihren Sessel zurückgesunken war. Es war ein Fluch, natürlich, und der einer Sterbenden zudem und darum doppelt mächtig. Aber sie hatte ihn nicht zu Ende gebracht. Es sei denn, sie hatte die Worte schon gedacht gehabt … nur eben nicht mehr ausgesprochen.

Die Fürstin schauderte über und über, runzelte schon wieder die Stirn, ehe ihr noch einfiel, dass sie sich doch nicht ihr schönes Gesicht verderben durfte … In den Büchern, die sie besaß, stand nicht ein Wort über Fälle wie diesen. Ein Fluch musste ausgesprochen sein, um wirksam werden zu können, oder? Es sei denn, der Gedanke käme, wie manche Hexen behaupteten, der Tat gleich.

Zweifel befiel die Fürstin, nagte an ihr. Sie gab sich ihm für einen Augenblick hin, verscheuchte ihn dann. Die Hexen waren doch Tröpfe und Närrinnen, und was die über wirkliche Magie wussten, hatte ja bequem in einer Tasse Platz! Fürstin Graudorn hatte ihren Satz nicht zu Ende gebracht, und also musste sie sich darum keine grauen Haare wachsen lassen. Sie war nicht verflucht – sie war die Fürstin Schwarzdorn!

Doch heute beruhigte, bestärkte die Beschwörung ihres Titels und Rangs sie nicht. Nein, sie fühlte sich fast verängstigt und schwach und machtlos, ganz als ob dieser Balg ihr schon ihre Schönheit, Kunst und Herrlichkeit gestohlen hätte. Wie dumm sie doch gewesen war! Sie hätte das Kind einfach nehmen und ersticken sollen, anstatt es den Hebammen, den Ammen zu übergeben. Ja, sie war offenbar schon so daran gewöhnt, von diesen geheimen Künsten Gebrauch zu machen, dass sie beinahe vergessen hatte … dass es auch einfachere Mittel und Wege gab, Hindernisse zu beseitigen und Probleme zu lösen. Aber sie merkte jetzt auch, dass es ihr zuwider war und gegen den Strich ging, zu physischer Gewalt und brachialen Mitteln zu greifen. Doch dafür wäre es ja auch, in diesem Fall, zu spät gewesen.

Sie musste sich jetzt entscheiden, ob sie dem Kind den Namen überhaupt vorenthalten oder aber einen geben sollte, der es zum Krüppel machen würde. Nun fiel ihr ein, wie unfähig sie gewesen war, das frisch gezeugte Wesen abzutreiben. Welcher Name wäre stark genug, eine Monddorn, und sei sie jung wie diese, zu behindern?

Potent musste der sein und in gewisser Weise auch zutreffend, passend. Es nützte also nichts – und wenn das noch so eine Genugtuung wäre –, das elende Gör »Garstig« oder »Lahmchen« zu nennen. Ein unpassender Name wäre in gewisser Weise noch schlimmer als keiner, könnte er doch am Ende auf sie selbst zurückfallen. Vielleicht wäre es am klügsten, jetzt den Mund zu halten, stumm zu bleiben, und sich später um den Tratsch und Klatsch zu kümmern. Ja, lassen wir es namenlos sterben, damit es von den Mauern der Dornburg den Hunden vorgeworfen würde. Was für ein entzückender Gedanke!

»Mathild!«

Fürstin Schwarzdorn erstarrte. Niemand kannte ihren Namen, nicht einmal ihr Liebster. Nur ihre Mutter, die hatte ihren wahren Namen gewusst – aber die war ja schon seit Jahren den Würmern ein Festmahl. Die Kenntnis des echten Namens eines anderen gab einem Macht über ihn, und so würde kein in den magischen Künsten Geschulter den seinen verraten. Erst nach dem Tod konnte er offenbart werden, so wie bei Kornelia. Zu Lebzeiten war die nur die »Fürstin Schwarzdorn« gewesen und sonst nichts.

Bestürzt starrte sie auf das winzige Amulett, das von ihrer Halskette baumelte, und umfasste es, prüfte die Abwehrzauber darauf, um festzustellen, ob während der elenden Entbindung oder ihres langen Schlafes vielleicht jemand eingedrungen war … Nein, es war unversehrt und intakt! Ihr Name prangte darauf, in Zeichen geschrieben, die nur die in ihren Künsten Bewanderten lesen konnten. Ach was, sie hatte wohl schlecht geträumt!

Ja, das war es! Niemand konnte ihren Namen kennen, und also auch niemand ihn ausgesprochen haben. Natürlich. Da auf der anderen Seite ihres Bettvorhangs war niemand, nicht einmal Hannah. Sie hatte nur lebhaft geträumt, ja, was Wunder auch nach dieser anstrengenden Geburt. Ihr Hirn spielte ihr wohl schon Streiche! Und sie seufzte ein wenig vor Erleichterung und fühlte sich auch gleich viel besser. Sie musste nur noch aufwachen, und dann wäre der ganze Spuk vorbei und vorüber.

»Mathild, es ist Zeit!«

Der Ruf, der Klang der Stimme nahmen ihr ihr Wohlgefühl mit einem Schlag, die wiedergewonnene Fassung auch, und machten sie zittern, erbeben. »Fort, hinaus!«, rief sie und streckte, als sie darauf nichts vernahm, vorsichtig eine Hand aus, um den Vorhang zu öffnen. Zugleich hätte sie sich am liebsten, wie in jungen, ganz jungen Jahren, ihre Bettdecke über den Kopf gezogen! Aber sie schalt sich auch für diese kindische Schwäche, diese Angst und Furcht. Und also biss sie die Zähne zusammen und strich sich eine nasse Strähne ihres schwarzen Haars aus dem Gesicht. Ihr Atem ging rau, keuchend fast, so hielt sie still, bis sie sich wenigstens doch etwas beruhigt hatte. Das kostete sie mehr Energie, als sie gedacht hatte, mehr Kraft, Kraft, über die sie anscheinend nicht mehr mit derselben Leichtigkeit gebot wie zuvor. Sie wusste, dass das kein Traum war und dass sie, mochte auch ihr Herz vor Furcht und Entsetzen wild pochen, hämmern, herausfinden musste, wer oder was jenseits ihrer Vorhänge harrte. Sie war immer noch die Fürstin Schwarzdorn und ertrug jeden Anblick!

So fasste sie den Vorhang mit zitternder Hand und teilte ihn einen Fingerbreit, spähte durch den Spalt. Da sah sie in der Mitte ihres Gemaches eine Dame in einem Gewand, wie es seit Jahrhunderten keine Sterbliche mehr getragen hatte … Ein tiefrotes bodenlanges Kleid trug sie, das um die Brust ganz eng geschnitten war, unten aber so weit, dass es aussah, als ob es in einer Lache frischen Blutes endete. Die weiten Ärmel und der Saum unten waren mit stilisierten schwarzen Dornen bestickt. Das Haar war unter einer glatten Kappe verborgen und von einem Dornenband gekrönt.

Fürstin Schwarzdorn nahm all das im Bruchteil einer Sekunde in sich auf – und bemerkte dann, dass sie ja durch die Frau hindurch sehen konnte, durch sie hindurch den kalten Kamin an der anderen Seite des Raumes gewahrte … Schimmernd und durchscheinend zugleich war die Frau, von Kopf bis Fuß, und in ihren Armen trug sie ein zappelndes Etwas, das nichts anderes als die Kleine sein konnte, die die Fürstin nicht wollte …

Einen Moment lang starrte sie die Erscheinung einfach an und biss sich in die Unterlippe. Sie hatte diese Frau, – oh, diesen Geist, noch nie gesehen und fragte sich nur dauernd, wie ein so unkörperliches Wesen ein strampelndes Kind halten könnte. Aber dann besann sie sich, beschwor einen Bann, ließ ihn in ihrer bebenden Hand fest werden und warf ihn mit aller Kraft nach der Erscheinung.

Da durchbrach ein sachtes Plopp! diese Stille, die in ihrem Gemach herrschte, und sie fühlte, wie ihr abgeprallter Bann sich gleich einem Schwall eiskalten Wassers über sie selbst ergoss. So groß war der Schock, dass ihr die Luft wegblieb und die Ohren klangen, dass sie nach Atem rang und mit zitternder Hand in den dicken Vorhangsstoff griff.

Der Geist quittierte das mit ernstem Lächeln. »Hör, das war aber dumm, Mathild. Ich hätte Besseres von dir erwartet!«

»Wie kannst du es wagen, meinen Namen auszusprechen!«, schrie die Fürstin Schwarzdorn, vor Wut wieder blutwarm und behänd und über den schlimmsten Schock hinweg, und schob die Beine über den Bettrand.

»Das Allerschönste am Totsein ist, dass man sagen kann, was man will!«, erwiderte die Fremde gelassen.

Ohne weiteres Besinnen sprang die Fürstin Schwarzdorn mit bloßen Füßen auf den flauschigen Bettvorleger, stürzte sich mit schnellen Schritten auf die scheußliche Erscheinung und griff nach dem Kind in ihren durchscheinenden Armen, suchte es ihr zu entreißen, um es auf den Boden zu schleudern, ihm am Kaminsockel den Schädel zu zerschmettern, auf dass ihm das Gehirn … Aber sie bekam es nicht fest zu fassen, die Hände rutschten ihr ab, als ob es glitschig gewesen wäre von Fett oder Öl. Da schrie sie auf vor Ärger und vor Zorn … Gleich erklangen draußen im Flur Schritte, Lärm und Geschrei. Und dann rüttelte man am Türknopf, pochte wild an die Tür. Aber die Fürstin öffnete nicht.

»Also, Mathild … gib ihm einen richtigen Namen, und zwar gleich!«

»Das werde ich nicht! Lass es sterben … das kleine Monster. Oh, ich überlasse doch meine Macht und Stellung nicht diesem Ding da!«, rief die Fürstin, am ganzen Leib zitternd vor Zorn und Abscheu.

»Soll ich ihr dann einen Namen geben?«

Die Fürstin erschrak, so ruhig der Geist auch gefragt haben mochte und so bar jeder Drohung. Und sie wich einen Schritt zurück, rieb die ganz feuchten Hände am feinen Linnen ihres Nachthemds ab und stieß hervor: »Nur ich, ihre Mutter, kann ihr diesen Dienst erweisen, und ich weigere mich!«

»Bei einem gewöhnlichen Kind wäre das so. Aber das ist kein gewöhnliches Wesen … wie du wohl weißt!«

Diese Worte trafen die Fürstin wie ein Peitschenhieb, sodass sie bei einem Blick auf ihre nackten Arme erstaunt war, sie nicht mit blutigen Striemen gezeichnet zu sehen. »Was willst du damit sagen? Wer bist du?«, fauchte sie. Der Kopf hämmerte ihr, und sie konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.

»Ich bin die, die du, obzwar ganz unwillentlich, beschworen hast.«

»Was?« Die Fürstin versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, ihre Wut, die Angst so weit wie möglich zu zügeln, zu überwinden. Aber der Mund war ihr trocken, und sie fühlte, wie ihr der Schweiß aus den Achselhöhlen rann, beide Arme hinunterlief. »Beschworen? Ich habe doch nicht … Kornelia?«

»Ich wusste, dass du schlau bist!«, rief der Geist zufriedenen Tons – wie eine Lehrerin angesichts einer dummen Schülerin, die endlich das Offensichtliche begriffen hat.

Da pochte man schon hektischer an die Tür, und vom Gang her kam ein lautes Geschrei, aus dem die Fürstin die Stimmen von Dienern und von Zofen heraushörte. Doch sie ignorierte dies, widmete ihre gesamte Aufmerksamkeit wieder der transparenten Frau und dem zappelnden Bündel in ihren Armen. »Ja, aber … ich habe dich doch nicht gerufen! Und ich weiß deinen Namen, habe also Macht über dich und …«

Kornelia lächelte und schüttelte den Kopf. »Die Lebensnamen haben keine Macht über die Toten. Selbst du, mit all deinen Ränken und Listen, solltest das ja wissen! Nun wird es aber Zeit. Und wenn du ihm nicht gleich seinen wahren, in deiner kalten Brust verborgenen Namen gibst, mache ich das, und die Folgen hast du dann zu tragen … Also, entscheide dich, aber schnell!«

»So oder so, ich verliere dabei!«, seufzte die Fürstin, mit einem Geschmack wie von Asche auf der Zunge, dem Geschmack der Niederlage. Zugleich sann sie fieberhaft auf Mittel und Weisen, das Schicksal zu täuschen, dieser Ungeheuerlichkeit zu entgehen. Es war einfach nicht gerecht! Sie hatte alles, was sie sich wünschte, und war fest entschlossen, es nicht an … ihr Kind zu verlieren.

Der Geist Kornelias, der einstigen Fürstin Schwarzdorn, tat einen Seufzer, als ob er diese ganze Sache satt habe und so bald wie möglich zu einem Ende bringen wollte. »Das stimmt! Du hast bloß die Wahl, was du verlieren willst, zu gewinnen gibt es für dich hier nichts. Diese Chance hast du mit dem Versuch verspielt, das entstehende Kind loszuwerden. Dafür musst du nun bezahlen.«

Oh, ja, sie war die Fürstin Schwarzdorn, und sie kannte alle Geheimnisse der Magie. Sie wusste, dass der Geist Recht hatte und dass sie dies alles mit dem Abtreibungsversuch über sich gebracht hatte. Doch sie empfand kein Bedauern und kein Weh dabei, nur eine helle Wut darüber, dass er ihr missglückt war. »Dieses Ding da wird mich vernichten … mir all meine Macht rauben und mich töten.«

»Ach, im Gegenteil«, erwiderte Kornelia mit betrübter Miene. »Sie wird dir nichts, rein gar nichts tun. Nein, du wirst alles Nötige tun …«

»Ich kann nicht … ich kann es einfach nicht!«, jammerte die Fürstin, mit einer Stimme so dünn im schmerzenden Hals, und tat, mit schleppenden Füßen, einen Schritt auf Kornelia zu, als ob ihr Leib nicht mehr ihr selbst, sondern dem Geist gehorchte. Unmöglich – die Toten konnten doch nicht über die Lebenden gebieten –, da wäre doch überhaupt kein Frieden mehr in der Welt. Aber, weshalb war sie dann nur noch eine Handbreit von Kornelia entfernt?

Sie schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte, sich wieder in die Hand zu bekommen. Da fühlte sie, dass ihr Hals länger wurde, als würde er ihr aus dem Leib gezogen. Sie wehrte sich dagegen. Doch wie sie den Kopf neigte, stieg ihr ein Geruch in die Nase – ein reiner, warmer Geruch nach Milch und nach warmer Haut. Also öffnete sie, wider ihren Willen, die Augen und sah auf das Kind hinunter.

»Bedenke die Folgen, die es hätte, wenn ich ihm seinen Namen gäbe, stolze Frau. Schrecklich wären sie!«

Doch die Fürstin nahm die Worte kaum wahr, starrte sie doch das Bündel an, das der Geist in den Armen hielt, starrte in das winzige Gesicht mit den silbrigen Augen, dem Rosenmund, der sogar zu lächeln schien … Doch als eine winzige Hand aus den Windeln hervorkam, nach ihr langte, die Finger nach ihr griffen, fuhr sie zurück, keuchte, halb unbewusst: »Sie sieht so viel. Das ertrage ich nicht!«

Nun trat in dem Raum Stille ein, nur durchbrochen von dem panischen Pochen des Gesindes draußen an die Tür. Und dann sagte der Geist, in sanftem Ton: »Das ist nicht der Name, der mir in den Sinn gekommen wäre, aber er wird gehen. Schön, sehr gut sogar!«

»Name! Ich habe keinen Namen gesagt!«

»Doch, du hast … Sie wird also Fithania heißen: ›Die, die viel sieht‹!«

Dann erlosch die Erscheinung, waren Geist und Kind mit einem Schlag verschwunden. Der Türknauf drehte sich, die Tür flog auf – und herein stürzte Wrolf Steingrim, gefolgt von einem Haufen ängstlicher Zofen und Diener, und der Raum war im Nu voll mit wild durcheinander schreienden Leuten. Aber die Fürstin würdigte sie, und selbst Wrolf Steingrim, kaum eines Blicks. Sie war hereingelegt worden, überrumpelt, geschlagen von einem kleinen Kind und einer toten Frau. Von nun an war nichts mehr so wie zuvor. Die Welt, die sie gekannt hatte, existierte nicht mehr.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie blinzelte sie fort, vor Zorn, vor Erschöpfung. Wenn sie nur jetzt sterben könnte, noch so unbesiegt und stark! Aber sie wusste, dass auch dieser Ausweg ihr verwehrt war. Das wimmernde Balg ließe das nicht zu, es hielte sie am Leben, damit sie die Konsequenz ihrer Torheit gewärtige. Weder ihre Zauberkunst noch ihre Willenskraft half ihr jetzt noch.

Nun kam ihr der ekle Geschmack von Austern und Wein hoch und füllte ihr den Mund – und mit ihm kam die Erinnerung an ihre Liebe und Leidenschaft, die Lust, Wrolfs Körper an dem ihren zu spüren, und jenen Moment, da Fithania sich in ihrem Bauch eingenistet hatte … Ach, welch bitterer Geschmack und auch wie unverdient! Schon drohten ihr, für einen Moment nur, die Tränen überzufließen, die kalten Wangen hinabzustürzen. Doch sie zauberte sie fort, auch wenn sie das große Mühe kostete. Ja, sie spürte ihre Kräfte schon schwinden, vergehen, obwohl es noch Jahre dauern würde, bis sie ganz erschöpft wären.

Also straffte sie ihre Schultern, strich sich das lange Haar zurück, drehte sich trockenen Auges, ruhig und gelassen, zu dem aufgeregt schnatternden Gesinde um. Die Fragen, die man da stellte, beantwortete sie nicht: Sie ignorierte sie, ganz als ob niemand ein Wort gesagt habe. Nein, sie dachte nicht daran, die Neugier dieser Ignoranten zu befriedigen.

Aber sie blinzelte dafür ein paar Mal, um die letzten Spuren ihres Kummers zu tilgen, starrte dann ihren Liebsten, die Ursache ihrer Niederlage, böse an, musterte, düster und wortlos, die Diener und Zofen, bis diese verstummten und sich, um ihre Wut nicht zu riskieren, davonschlichen.

Der Geschmack von Verlust war in ihrem Munde, schloss ihr mit dem Schmerz die Kehle. Sie spürte den Zorn und die Leere so fern, so fern, wie aus großer Distanz. Die Tränen kamen ihr wieder und wieder, und sie hielt sie jedes Mal wieder zurück, so froh darüber, dass sie wenigstens das noch vermochte. Die Leere in ihr kämpfte gegen ihren Willen, gegen jenen starken Willen, der sie eben zu dem gemacht hatte, was sie war: die größte Zauberin ihrer Zeit. Endlich war bloß noch Wrolf in ihrem Gemach, und er sah sie mit seinen sanften Augen betroffen, bekümmert an. Wie hatte sie nur so einen Mann lieben können? Sie musste verrückt gewesen sein … oh, sie hätte ihn jetzt am liebsten fortgeschickt, aber ihre Stimme war zu müde, zu schwach.

Nichts würde sie mehr erfüllen können, weder die Liebe noch die Macht. Der Geschmack der Niederlage würde ihr für immer bleiben, und sie musste den irgendwie goutieren lernen. Doch das Gefühl, eine vernichtende Niederlage erlitten zu haben, verdrängte, als sie seinen besorgten, liebevollen Blick sah, gleich jede andere Emotion in ihr. Es barg den Geschmack der Bitterkeit und des Bedauerns, der Trauer um all das, was sie verloren hatte. Wieder kamen ihr die Tränen, aber sie wandte sich rasch ab. Sie war die Fürstin Schwarzdorn, und es hatte und würde niemand sie je weinen sehen.

Silberschwester - 14
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